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Die Folklore

unspielbare irische Mythen mit einem Funken Wahrheit
Kategorie: Geschöpfe der Legenden

Sídhe ; Selkie ; Banshee ; Leipreachán ; Faoladh ; TL;DR

Sídheund Wechselbälger
Die aes sídhe sind ein zurückgebliebener Schimmer des Sternenstaubs, der auf die Erde sank, als die Magie in diese Welt kam. Sie existieren dort, wo der Schleier zwischen den Realitäten dünn geworden ist – an den alten Hügeln, den Quellen und Steinkreisen. An Vortexen, Aufstiegspunkten und an den Orten, an denen das Pulsieren der Kraftlinien am stärksten zu spüren ist. Wenn sie den Schleier der Linien durchschreiten – die Kraftlinien somit nutzen – und sich ihre Auren dadurch kurzzeitig verdichten, können sie mitunter von besonders feinfühligen Menschen wahrgenommen werden.
Auch Wechselbälger sind Spuren solcher Übergänge. Beim Durchschreiten des Schleiers splittern winzige Aurapartikel der aes sídhe ab und heften sich an die Aura eines menschlichen Kindes. So trägt dessen Seele ein schwaches Echo jener Fremdartigkeit in sich – ein Nachhall einer absolut ungreifbaren Realität –, der sich im allmählichen Verfall des Körpers äußert. Denn die Aura der Sídhe gehört so wenig in die Welt der Menschen, wie ein Mensch oder ein Anderswesen in die Welt der aes sídhe gehört. An Orten, an denen die Linien instabil oder die Adern gebrochen sind, tritt dieses Phänomen häufiger auf, da das Gefüge zwischen Magie und Realität dort ohnehin geschwächt ist. Oft werden historisch besondere Orte dieser Art auch als Feenhügel bezeichnet.

Und in der menschlichen Folklore erzählt man sich:
Die Sídhe oder aes sídhe sind die Bewohner der Feenhügel, einer unsichtbaren Welt parallel zur menschlichen. Sie werden als übernatürliche und oft ambivalente Wesen beschrieben – mal schön, mal scheußlich, mal wohlwollend und mal launisch. Die Wechselbälger sind in der Folklore wiederum echte Kinderersetzungen: Ein kränkliches Feenwesen wird mit einem menschlichen Säugling ausgetauscht, sodass das Feenkind in der menschlichen Familie aufwächst, während das menschliche Kind ins Feenreich verschwindet. Diese Geschichten waren historisch gesehen oft Erklärungen für Krankheiten, Entwicklungsstörungen oder auch Todesfälle bei Säuglingen. Die traditionellen Mythen betonen hier die moralische und soziale Dimension: Strafe oder Belohnung für die Menschen, die die Feenwelt stören oder eben ehren.

Selkie
Wenn Selkies an Land treten, dann geschieht das nicht vollständig physisch. Denn sie sind Projektionen der Spannung zwischen dem Meer und dem Land, die durch gewirkte Magie in magiegestörten Zonen entstehen – dort, wo das Salzwasser die Energie der Kraftlinien fragmentiert und unwirksam macht. Das Abstreifen der Robbenhaut ist hier symbolisch für die Rückkehr der Energie in die Kraftlinien und somit ein Ausdruck des Wunsches nach dem natürlichen Fluss der Magie, der zu bestimmten Mondphasen stattfindet.

Und in der menschlichen Folklore erzählt man sich:
Traditionell gelten Selkies als Robbengestalten, die bei Vollmond ihre tierische Haut ablegen und als besonders attraktiv geltende Menschen an Land wandeln. In der Folklore symbolisieren sie die Sehnsucht, den Verlust und die Verbundenheit zwischen dem Meer und den Menschen. Wenn sie gefangen werden oder wenn ein Mensch ihre Robbenhaut stiehlt und versteckt, werden sie an das Leben an Land gebunden. Sind sie im Besitz ihrer tierischen Haut, können sie jedoch zurück ins Meer – eine Erklärung für das Verweilen oder den Verlust dieser Wesen, denn oft gelten sie auch als mystische Erklärung für abwesende Ehepartner:innen. Manch wissender Mensch würde behaupten, dass Selkies auch nur eine weitere Variante der Athraitheoirí – der Gestaltwandler – sind. Dies könnte jedoch nicht weiter von der tatsächlichen Wahrheit entfernt liegen.

Banshee
Normalerweise kehrte eine Aura nach dem Tod eines Menschen oder Wesens zurück zu ihrem Ursprung; zurück in die Kraftlinien. Banshees sind jedoch in der Realität der Menschen und demnach diesseitig der Kraftlinien verbliebene Fragmente. Wenn das Sterben besonders gewaltsam geschieht – aber auch, wenn ein Mensch stirbt, bevor er zum Vampir wird und seine Aura daher nicht vollständig rückfließen kann – bleiben Aurapartikel zurück und erscheinen als flüchtige Gestalten an den Orten, an denen die Lebensenergie am intensivsten war, oder auch an Orten, an denen Kraftlinien durch Nekromantie oder Chronomantie gestört wurden. Greifbar sind Banshees nicht, sie stellen wie Selkies nur einen Nachhall unvollständig zurückgeflossener Energie dar und sickern über kurz oder lang zurück in das Liniengeflecht.

Und in der menschlichen Folklore erzählt man sich:
Historisch gesehen erscheinen Banshees als weibliche Geisterwesen, die den Tod ankündigen oder Trauer verkörpern. Ihre Präsenz ist untrennbar mit der Schwere von Verlust verbunden, und ihr Heulen oder Weinen gilt als unheilvolles Vorzeichen. Sie treten besonders an den Orten auf, an denen das Leben und der Tod eng miteinander verwoben sind: in alten Häusern, auf Schlachtfeldern oder auch in Grenzregionen zwischen Siedlungen und der Wildnis. Oft werden sie als flüchtige, schattenhafte Erscheinungen beschrieben, deren Auftreten die Menschen tief berührt und ein Gefühl von Unruhe oder Vorahnung hinterlässt.

Leipreachán
Während Sídhe die Kraftlinien tatsächlich kurzfristig durchschreiten können, bewegen sich und existieren Leprechauns ausschließlich innerhalb des Flusses der Magie. Sie sind hochkonzentrierte Funken aus Kreativität, Schalk und spielerischer Energie, die von Menschen und anderen Wesen teilweise wahrgenommen werden können. Leprechauns sind niemals greifbar, da ihre Manifestation lediglich ein Pulsieren der Kraftlinienenergie ist und daher äußerst sprunghaft wirkt. Besonders an alten Wegen, überwucherten Quellen oder anderen seit Jahrhunderten von Menschen aufgesuchten Orten in der Nähe der sieben großen Kraftlinien treten sie häufiger in Erscheinung – meist flüchtig und oft auch nur im Augenwinkel.

Und in der menschlichen Folklore erzählt man sich:
Leprechauns gelten als kleine, männliche Feenwesen mit geschickten Händen, meist in grüner Kleidung, die ihr Gold in Töpfen am Ende des Regenbogens verstecken. Folgen Menschen dem Regenbogen bis zu dem Ort, an dem er auf irdischen Boden trifft, verteidigt ein Leprechaun seinen Schatz durch kleine Streiche oder stellt Rätsel. Berüchtigt für Schalkhaftigkeit, List und Vorliebe für nicht ganz faire Tricks, galten sie historisch als Einzelgänger, die lieber ihre eigenen Wege gehen, als sich unter andere Feenwesen zu mischen.

Faoladh
Der sogenannte Faoladh existiert rein in der irischen Folklore, geht aber voraussichtlich auf Werwolf-Sichtungen, die sich innerhalb echter Wolfsrudel bewegen, und Missinterpretiationen dieser zurück.

Und in der menschlichen Folklore erzählt man sich:
Konträr zu tatsächlich existierenden Werwölfen und auch den Gestaltwandlern – die sich jedoch nicht in Wölfe verwandeln können –, beschreibt der Begriff Faoladh einen Wolfwandler, der besonders nachts oder bei Vollmond aktiv ist. Sie sind ambivalente Wesen, aber grundsätzlich neutraler Natur. Mal gelten sie als Beschützer der Wildnis, mal als leitende Figur oder Schutzgeist, aber auch immer wieder als launische Gestalten. Begegnungen zwischen ihnen und den Menschen wurden historisch oft als Warnungen vor Gefahren oder als Erklärungen für ungewöhnliches Wolfsverhalten gedeutet.

TL;DR

  • Sídhe existieren seit dem Anbeginn der Magie als Überbleibsel uralten Sternenstaubs außerhalb der realen Welt und können sich an Vortexen und Kraftlinien kurzzeitig in der Menschenwelt materialisieren – dies führte zu klassischen irischen Folklore des Feenvolks;
  • Wechselbälger sind historisch gesehen eine Erklärung für Krankheiten und Todesfälle von Säuglingen – magisch gesehen haftet an diesen Kindern ein Aurasplitter einer Sídhe, der beim Durchschreiten der Kraftlinien abgesplittert ist;
  • Selkies sind in magiegestörten Zonen ausgelöste Projektionen von Energie, die in die Kraftlinien zurückkehren – dies inspirierte die irische Folklore von Robbengestalten, die nicht dauerhaft an Land verweilen;
  • Banshees werden als geisterhafte Vorboten des Todes gesehen – sind jedoch eigentlich zurückgebliebene Aurafragmente von bereits Verstorbenen oder Vampiren;
  • Leprechauns sind Stellen an Kraftlinien, die besonders unruhig pulsieren und somit die Wahrnehmung von Menschen und Anderswesen in kreativer und spielerischer Art beeinflussen können;
  • Faloadh gehen voraussichtlich auf Werwolfsichtungen oder Wolfssichtungen zurück, jedoch liegt ihnen keine magische Erklärung zugrunde;




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